Personenzentrierte Psychotherapie
Im Personenzentrierten Ansatz wird davon ausgegangen, dass grundsätzlich jeder Mensch die Fähigkeit hat sich konstruktiv zu entwickeln. Belastende Lebenssituationen oder schwierige Lebensumstände können dies jedoch verhindern. Zentrales Element der Personenzentrierten Psychotherapie ist die Beziehung. Personzentriert zu arbeiten, heisst für mich, mit dem Menschen Lösungen zu suchen und seinen Weg zu finden.
«Wenn Dir jemand wirklich zuhört, ohne dich zu verurteilen, ohne dass er den Versuch macht,
die Verantwortung für dich zu übernehmen oder dich nach seinen Mustern zu formen – dann fühlt sich das verdammt gut an. Jedes Mal, wenn mir zugehört wird und ich verstanden werde, kann ich selbst meine Welt mit neuen Augen sehen und weiterkommen.»
(Carl R. Rogers).
Psychoonkologie
Seit vielen Jahren arbeite ich im Bereich der Psychoonkologie und durfte viele wertvolle Begegnungen
im stationären und ambulanten sowie im palliativen Bereich erfahren, die mich und meine Arbeit geprägt haben.
Menschen und ihre An- und Zugehörigen erleben sowohl die Krebserkrankung selbst als auch die Behandlung sehr unterschiedlich. Jedoch hat sie immer Auswirkungen auf das gewohnte Leben. Oft reicht die erlebte Unterstützung aus, jedoch kann diese auch fehlen und die neuen Herausforderungen können nicht alleine bewältigt werden. Manchmal sind es auch enge Angehörige oder Freunde, die professionelle Unterstützung brauchen.
In der Psychoonkologie geht es vor allem darum, die Lebensqualität der Menschen mit Krebs und die ihrer Angehörigen zu erhalten und zu verbessern. Ziel der psychoonkologischen Unterstützung ist es, gemeinsam Bewältigungsmöglichkeiten zu erarbeiten und zu stärken. Welche Themen während einer psychoonkologischen Begleitung behandelt werden, ist individuell verschieden. Fragen zur Erkrankung, Behandlung oder Alltagsprobleme können genauso im Fokus stehen wie sozialrechtliche Fragen und Wissensvermittlung. Bei manchen Menschen nehmen Ängste und eine gedrückte Stimmung sowie Antriebslosigkeit so stark zu, dass sich eine eigenständige psychische Erkrankung entwickeln kann und eine psychoonkologische Psychotherapie helfen kann.
Psychoonkologische Unterstützung kann in jeder Krankheitsphase hilfreich sein, vom ersten Verdacht bis lange nach der Behandlung. Die Häufigkeit und Dauer der Gespräche hängt vom individuellen Bedarf ab, von einzelnen Sitzungen bis hin zur regelmässigen Unterstützung.
Palliative Care
Manchmal ist eine Erkrankung nicht mehr heilbar. Die palliative Diagnose und Lebensphase ist für viele Menschen eine grosse Herausforderung und immer wieder mit Angst verbunden. In meiner Arbeit ist es mir wichtig, den Tod als selbstverständlichen und zentralen Teil unseres Lebens zu integrieren. Wie in der Psychoonkologie geht es um eine gute Lebensqualität und psychische Gesundheit. Über den Tod hinaus kann es für Angehörige hilfreich sein, in der Trauer begleitet zu werden.